Rainer Rischkowski dreht den Spieß um!

Aktiver vom ersten Zug ist Schützenkönig in Löningen

Der neue Löninger Schützenkönig heißt Rainer Rischkowski. Der 32-jährige Schütze aus dem ersten Zug gewann am Montag das Adlerschießen am Stockkamp gegen zuletzt noch fünf Mitbewerber. Anders als im vergangenen Jahr stand Rischkowski diesmal das Schießglück zur Seite. Denn 2018 hatte der Technische Betriebsleiter mit dem vorletzten Schuss zwar die Hälfte des Holzvogels von der Stange geholt. Anschließend musste er aber enttäuscht mit ansehen, wie Hartmut Schrand den Schlusspunkt setzte. Diesmal drehte er den Spieß um und fuhr die verdienten Lorbeeren selbst ein. Das Stechen hatte ungewöhnlich lange gedauert. Viermal musste Adlermacher Franz Josef Hölzen die Trophäe lockern. Da hatte sich das Feld der Kandidaten bereits gelichtet. Neben Rischkowski legten zunächst Jonas Schmitz, Stefan Feldhaus, Martin Finke und Toni Münzebrock zum Königsschuss an. Ganz zum Schluss warf auch noch Vizepräsident Franz Josef Stegemann seinen Schützenhut in den Ring. Noch auf dem Schießstand wurde Rainer Rischkowski mit Umarmungen und Glückwünschen überhäuft. Kurz darauf übernahm er die Königskette von seinem sichtlich bewegten Vorgänger Hartmut Schrand. Das neue Königspaar ist ausgesprochen

Rischkowski ist Vorsitzender der Bürgerkapelle Löningen, seine Königin, Lebensgefährtin Linda Beelmann (29), ist im Musikverein Bunnen aktiv. Vor dem Schießen hatte er mit Mitbewerber Martin Finke vereinbart, sich im Falle eines Falles gegenseitig während der Regentschaft zu unterstützen. Neben Finke und dessen Ehefrau Anita komplettieren Marcel und Wiebke Kramer, Dominik Bohmann und Jane Gösling sowie Florian Dettmar und Pauline Willen das Throngefolge.

Bevor es richtig ernst wurde, durften sich die Schützen beim Preisschießen beweisen. Über Adlerpreise freuten sich Matthias Grotjan (Krone, 1. Zug), Michael Hoppe (Zepter, 2. Zug), Franz-Josef Kramer (Reichsapfel, 1. Zug), Kai Kötter (rechter Flügel, 4. Zug), Torsten Eck (linker Flügel, 3. Zug) und Thomas Flerlage (Stoß, 1. Zug).

Der letzte Festtag hatte mit dem traditionellen Schützenfrühstück, dem offiziellen Empfang der Stadt Löningen, begonnen. Schützenpräsident und Bürgermeister Marcus Willen begrüßte unter anderem Landrat Johann Wimberg, sämtliche Bürgermeister aus dem Südkreis und den CDU-Landtagsabgeordneten Christoph Eilers. Die Festrede im alten Kinosaal hielt Bundestagsabgeordnete Silvia Breher. Ihr sei bewusst, dass sie in große Fußstapfen getreten sei, sagte die CDU-Politikerin und spielte auf den ehemaligen Bundeswirtschaftsminister und Sohn der Stadt Löningen, Kurt Schmücker, an, der im November hundert Jahre alt geworden wäre. Dass sie, anders als männliche Festredner, nicht das Recht hatte, selbst einen Schuss auf den Adler abzugeben, nahm Breher gelassen hin. Bislang verwehrt die Vereinssatzung Frauen die Teilnahme am Schießen. Das Feiern ließen sich die weiblichen Gäste auf dem Stockkamp allerdings nicht verwehren. Rund 3000 Menschen feuerten die Königsanwärter an. Der Musikverein Bunnen erhöhte die Spannung vor jedem Schuss mit Trommelwirbel und quittierte die gescheiterten Versuche mit ironischen Einlagen.

Am Abend traten die Vereinsmitglieder zum Empfang ihres neuen Königs auf dem Marktplatz an. Der Sprecher der Kutscher, Dirk Schulte, bedankte sich beim demnächst scheidenden Oberst Andreas Benken. Dieser habe stets ein offenes Ohr für die Belange der Pferdeleute gehabt, lobte Schulte. Auch für Marcus Willen war es das letzte Schützenfest im Amt des Präsidenten. Im Herbst wird er den Posten abgeben.

 

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