„Revolution“ beim Löninger Schützenfest

Neuer Rekord: Neun Bewerber schießen auf den Adler / Hartmut Schrand vom 1. Zug ist neuer Schützenkönig

Schönes Wetter scheinen die Löninger fest gebucht zu haben, jetzt passte auch die erfreulich hohe Anzahl der Bewerber auf den Königsthron. Hunderte Zuschauer waren Zeugen des Wettschießens.

Löningen. „Das hatten wir seit fast 20 Jahren nicht mehr“, meinte einer der Schützen staunend. „Eine Revolution ist das“, freute sich einer der Verantwortlichen. Gleich neun ernsthafte Bewerber standen nach dem letzten Lockern des Adlers um 14 Uhr noch vor dem Podest, um den Vogel von der Stange zu holen und neuer Schützenkönig von Löningen zu werden. Unter dem Raunen der vielen Zuschauer auf dem Stockkamp holte Rainer Rischkowski zunächst die rechte Hälfte des Adlers runter. Den finalen Schuss setzte dann aber Hartmut Schrand, der spontan die Hände vor das Gesicht schlug, bevor sich der Jubel Bahn brach.

Mit seiner Ehefrau Ute wagte die frisch gebackene Majestät – bisher unüblich – auf dem Weg zur Proklamation im Festzelt ein spontanes Tänzchen zu „Oh, wie ist das schön“. Auch sein Vorgänger, Hartmut Ostermann, und Frau Christina wurden mit auf die Tanzfläche gezogen. Da war der Ablauf des Programms bereits eine Stunde im Verzug. Der Stimmung tat das aber keine Abbruch, und der 53-jährige Diplom-Ingenieur, der langjähriger Fußballer beim VfL Löningen und momentan Jugendtrainer ist, genoss sichtlich die „Huldigungen“ seines Volkes.

Viele gute Treffer setzten dem Adler in den Runden vorher zu. Das Federtier hielt jedoch lange stand und wurde unter der fachmännischen Anleitung von Adlermacher Franz-Josef Hölzen gezielt gelockert, um das Abschießen zu beschleunigen.

Über die Adlerpreise freuen sich Maximilian Kroner (Krone, 4. Zug), Philipp Bürs (Zepter, 1. Zug), Rainer Rischkowsky (Reichsapfel, 1. Zug), Michael Markow (rechter Flügel, 2. Zug), Jan Dettmar (linker Flügel, 4. Zug) und Heidjer Schwegmann (Stoß, 1. Zug).

Den Königsthron bilden König Hartmut und Königin Ute Schrand sowie Carsten und Verana Witten-Tönnies, Olaf und Dana Burke, Matthias und Kerstin Richter und Thomas und Karin Osterkamp.

Schützen zollen dem WM-Endspiel Tribut

Die Löninger Schützen zollen am morgigen Sonntag dem  um 17 Uhr beginnenden Endspiel um die Fußball Weltmeisterschaft trotz der schmerzlich vermissten deutschen Teilnahme Tribut: Um rechtzeitig vor dem Anpfiff  den großen Festumzug und dem Einmarsch der Schützenkönige ins Festzelt abschließen zu können, haben die Verantwortlichen   alle wichtigen Termine um eine Stunde vorverlegt.

Das bedeutet, dass die Throngemeinschaften und Ehrengäste  nicht wie sonst traditionell um 15 Uhr, sondern bereits um 14 Uhr auf dem Löninger Marktplatz von hunderten Schaulustigen empfangen werden. Damit verschiebt sich auch  der weitere wichtige Termin im Vorfeld um eine Stunde: Die Schützen sammeln sich bereits um 13 Uhr  vor den Zuglokalen und dem Feuerwehrhaus an der Lindenallee.

Diese Entscheidung habe bereits im Vorfeld getroffen werden müssen, begründet Präsident Marcus Willen den geänderten Terminplan. Auch wenn  schon seit einigen Wochen leider klar sei, dass die Deutschen überhaupt nicht mit der Titelvergabe zu tun haben, lasse sich aus zwingenden organisatorischen Gründen wie dem Drucken der Plakate und Dienstpläne  der Zeitplan nicht noch einmal ändern.

Nach einigen Debatten im Vorstand sei aber entschieden worden, dass auf die eigentlich geplante große Leinwand im Festzelt  zum gemeinsamen Erleben des Endspiels verzichtet werde. Dafür gebe es mehrere Gründe, so müsse angesichts der Endspielgegner das Fest und die Feier vor allem für den Kinderthron im Mittelpunkt stehen. Beim Endspiel Kroatien  gegen Frankreich sei zudem  die Zahl der Festgäste, die das Spiel mit lautem Kommentar  gern verfolgen würden, sehr wahrscheinlich kleiner, als die Zshl der Besucher, die sich davon gestört fühlten.

„Mit den Überlegungen für die Leinwand wollten wir vor allem für den ja damals gar nicht so unwahrscheinlichen Fall der deutschen Teilnahme gerüstet sein“, begründet er die ursprüngliche Weichenstellung.

Schützenfest-Samstag: Das 421. Löninger Schützenfest beginnt heute um 20 Uhr mit dem Freibier und  der Musik der Bürgerkapelle. Ab 22 Uhr spielt die Spitzenband „Live Sensation“ zum Festball auf.

Schützenfest-Montag: Der wichtigste Festtag, der Schützenfestmontag,  beginnt für die Aktiven um 7 Uhr mit dem Schützenfrühstück in den vier Zuglokalen.

Um 8.30 Uhr versammelt sich die gesamte Kompanie auf dem alten Löninger Antreteplatz der Schützen, dem Gelbrink, um ein letztes Mal dem noch amtierenden Schützenkönig Hartmut Ostermann zuzujubeln.

Danach jedoch begleiten sie ihn auf dem Gang zu seinem Königsende, wenn sich die Schützen zum Marsch zum Stockkamp formieren,  wo um 10 Uhr das Königsschießen beginnt.

Das verspricht in diesem Jahr  wieder spannend und attraktiv zu werden, denn wenn die inzwischen geäußerten Aussagen  wahr sind, gibt es eine stattliche Anzahl von Bewerbern.

Am Nachmittag ab 16.30 Uhr sammeln sich die Schützen noch einmal vor den Zuglokalen, um 17.30 Uhr begrüßen sie den neuen Schützenkönig und begleiten ihn zum Festplatz Ab  20 Uhr  spielt die Kapelle „Live Sensation“ zum Tanz auf.