Hartmut Ruthmann neuer Oberst des Schützenvereins

Der bisherige Oberst Andreas Benken, der diese wichtige Aufgabe 20 Jahre übernommen hatte und der zuvor bereits drei Jahre Adjutant war, hatte auf  eine Wiederwahl verzichtet. Neue Adjutanten  neben Oberst Ruthmann sind Florian Dettmar und André Karnbrock,  die bisherigen Adjutanten  Willi Siemer und Carlo Graepel  hatten auf eine erneute Kandidatur  verzichtet. Auch in den übrigen Wahlen gab es für die neuen Aufgabenträger fast einstimmige Ergebnisse: Zum Nachfolger von Franz-Josef Stegemann als  Platzkommandant wählten die Offiziere Emil Falkenberg, Christian Stindt übernimmt die Aufgabe als leitender Kinderführungsoffizier von Matthias Hölzen, neuer Verantwortlicher für Protokoll und Zeremonie als Nachfolger von Oliver Purk ist Herbert Deeken.

Rainer Rischkowski dreht den Spieß um!

Aktiver vom ersten Zug ist Schützenkönig in Löningen

Der neue Löninger Schützenkönig heißt Rainer Rischkowski. Der 32-jährige Schütze aus dem ersten Zug gewann am Montag das Adlerschießen am Stockkamp gegen zuletzt noch fünf Mitbewerber. Anders als im vergangenen Jahr stand Rischkowski diesmal das Schießglück zur Seite. Denn 2018 hatte der Technische Betriebsleiter mit dem vorletzten Schuss zwar die Hälfte des Holzvogels von der Stange geholt. Anschließend musste er aber enttäuscht mit ansehen, wie Hartmut Schrand den Schlusspunkt setzte. Diesmal drehte er den Spieß um und fuhr die verdienten Lorbeeren selbst ein. Das Stechen hatte ungewöhnlich lange gedauert. Viermal musste Adlermacher Franz Josef Hölzen die Trophäe lockern. Da hatte sich das Feld der Kandidaten bereits gelichtet. Neben Rischkowski legten zunächst Jonas Schmitz, Stefan Feldhaus, Martin Finke und Toni Münzebrock zum Königsschuss an. Ganz zum Schluss warf auch noch Vizepräsident Franz Josef Stegemann seinen Schützenhut in den Ring. Noch auf dem Schießstand wurde Rainer Rischkowski mit Umarmungen und Glückwünschen überhäuft. Kurz darauf übernahm er die Königskette von seinem sichtlich bewegten Vorgänger Hartmut Schrand. Das neue Königspaar ist ausgesprochen

Rischkowski ist Vorsitzender der Bürgerkapelle Löningen, seine Königin, Lebensgefährtin Linda Beelmann (29), ist im Musikverein Bunnen aktiv. Vor dem Schießen hatte er mit Mitbewerber Martin Finke vereinbart, sich im Falle eines Falles gegenseitig während der Regentschaft zu unterstützen. Neben Finke und dessen Ehefrau Anita komplettieren Marcel und Wiebke Kramer, Dominik Bohmann und Jane Gösling sowie Florian Dettmar und Pauline Willen das Throngefolge.

Bevor es richtig ernst wurde, durften sich die Schützen beim Preisschießen beweisen. Über Adlerpreise freuten sich Matthias Grotjan (Krone, 1. Zug), Michael Hoppe (Zepter, 2. Zug), Franz-Josef Kramer (Reichsapfel, 1. Zug), Kai Kötter (rechter Flügel, 4. Zug), Torsten Eck (linker Flügel, 3. Zug) und Thomas Flerlage (Stoß, 1. Zug).

Der letzte Festtag hatte mit dem traditionellen Schützenfrühstück, dem offiziellen Empfang der Stadt Löningen, begonnen. Schützenpräsident und Bürgermeister Marcus Willen begrüßte unter anderem Landrat Johann Wimberg, sämtliche Bürgermeister aus dem Südkreis und den CDU-Landtagsabgeordneten Christoph Eilers. Die Festrede im alten Kinosaal hielt Bundestagsabgeordnete Silvia Breher. Ihr sei bewusst, dass sie in große Fußstapfen getreten sei, sagte die CDU-Politikerin und spielte auf den ehemaligen Bundeswirtschaftsminister und Sohn der Stadt Löningen, Kurt Schmücker, an, der im November hundert Jahre alt geworden wäre. Dass sie, anders als männliche Festredner, nicht das Recht hatte, selbst einen Schuss auf den Adler abzugeben, nahm Breher gelassen hin. Bislang verwehrt die Vereinssatzung Frauen die Teilnahme am Schießen. Das Feiern ließen sich die weiblichen Gäste auf dem Stockkamp allerdings nicht verwehren. Rund 3000 Menschen feuerten die Königsanwärter an. Der Musikverein Bunnen erhöhte die Spannung vor jedem Schuss mit Trommelwirbel und quittierte die gescheiterten Versuche mit ironischen Einlagen.

Am Abend traten die Vereinsmitglieder zum Empfang ihres neuen Königs auf dem Marktplatz an. Der Sprecher der Kutscher, Dirk Schulte, bedankte sich beim demnächst scheidenden Oberst Andreas Benken. Dieser habe stets ein offenes Ohr für die Belange der Pferdeleute gehabt, lobte Schulte. Auch für Marcus Willen war es das letzte Schützenfest im Amt des Präsidenten. Im Herbst wird er den Posten abgeben.

 

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Werner Rosemeyer holt sich Titel – Zweiter Zug in fast allen Team-Wertungen das Maß der Dinge

Löningen (ws). In fast allen Mannschaftswertungen des Zugvergleichsschießens und der Vereinsmeisterschaft des Löninger Schützenvereins war der zweite Zug das Maß der Dinge mit vier von sieben der wichtigsten Mannschaftstitel.

Die Akteure um Zugführer Christian Kattke sicherten sich die Wanderplakette für die treffsicherste Unterabteilung mit 940,8 Ringen für die zehn besten Teilnehmer  knapp vor dem dritten Zug mit 938,7 und dem ersten Zug mit 922,8 Ringen und verteidigte damit diesen Titel aus 2018  erfolgreich.

Auch im prestigeträchtigen Duell um den Pokal für den teilnehmerstärksten Zug verteidigten die Frauen und Männer  ihren Titel, den sie seit Jahren unangefochten innehaben. Der zweite Zug gewann zudem die Wertung der Frauen und der Senioren. Bei den Schützen  und der Jugend hatte der dritte Zug die Nase vorn.

Zu einem kleinen Rosemeyer-Festival geriet die Einzelwertung. Zwei Mitglieder aus der Familie des Zugführers des ersten Zugs, Werner Rosemeyer, waren in ihren Wertungsklassen die treffsichersten.

Seinen ersten Vereinsmeistertitel holte sich Werner Rosemeyer  mit 100 Punkten  (48 KK und 52,2 Luftgewehr) vor Gudrun Hoppe (zweiter Zug) mit 98 und dem denkbar knapp um 0,3 Punkte geschlagenen Erwin Niemann.  Auf den weiteren Plätzen landeten Mark Hummel (97), Jens Richter (95) und Klaus von Thenen (94). Vincent Rosemeyer war mit 97 Ringen mit dem Luftgewehr bester Schüler vor Jannes Baumann  (88,5) und Hella Rosemeyer (83,6). Den Erfolg komplett machte Sonia Rosemeyer mit ihrem dritten Platz  bei den Frauen hinter Gudrun Hoppe und  Susanne Hölzen (95).  Treffsicherste Jugendliche war Gina Ocken mit 90 Ringen.

Nicht zufrieden war der dritte Zug als Ausrichter mit den rund 80 Teilnehmern. Das gute Wetter für die Frühlingsarbeit im Garten habe seinen Tribut gefordert, bedauerte Zugführer Günter Albers, der aber die neue Meyton-Luftgewehranlage des Vereins lobte.

Treffsicher: die Sieger mit den Pokalen. Besonders erfolgreich war erneut der zweite Zug. Der stellvertretende Zugführer Jens Richter (3.v.li.) freute sich über Pokal und Plakette unter anderem als bester und als teilnehmerstärkster Zug. Den Vereinsmeistertitel sicherte sich Werner Rosemeyer (Mitte). Cheforganisatoren waren Erwin Niemann (re.) und Frank Schrandt (li.). Foto: Willi Siemer

Offiziere wollen eigenes Vorschlagsrecht

Nach einer längeren kontroversen Diskussion auf der Generalversammlung ist der Vorstand  des Schützenvereins beauftragt worden, eine  Kommission einzuberufen, die Vorschläge für die Änderung der Satzung, vor allem in der Frage des Vorschlagsrechts für leitende Funktionen im Offizierskorps wie Oberst, Hauptmann und Funktionsträger, erarbeitet. Bisher  sehen die Statuten im Paragrafen elf vor, dass der Vorstand Kandidaten nominiert, die dann  von den Offizieren akzeptiert oder abgelehnt werden können. Die Offiziere wollen bei  den wichtigen Funktionen aber mit- entscheiden, indem sie ebenfalls das Recht erhalten, in der Offiziersversammlung  eigene Bewerber zu benennen. Auf einer Versammlung hatten rund 50 von ihnen vor einigen Wochen einen Antrag  an die Generalversammlung befürwortet, der  eine entsprechende Satzungsänderung bis zum Schützenfest 2019 vorsieht. Den Antrag hatten die vier Zugführer und der leitende Schießoffizier als Versammlungsleiter weitergeleitet. Da sie aber die für eine Änderung vorgegebene Frist, die eigens in  der Einladung aufgeführt werden muss, nicht  beachtet hatten, konnte  auf dem Jahrestreffen darüber nicht entschieden werden. Präsident Marcus Willen sagte auch ohne formelle Abstimmung in diesem Punkt zu, dass sich Vorstand und erweiterter Vorstand mit dieser Frage befassen und eine  Kommission einberufen werden.

Mit „Standing Ovations“ verabschiedeten die Mitglieder Karl-Heinz Lauscher aus dem dritten Zug, der aus Altersgründen nach insgesamt zwölf Jahren im Führungsgremium nicht erneut wieder kandidierte. Willen dankte ihm für sein vieljähriges Engagement. Es sei immer eine große Freude, mit Lauscher zusammenzuarbeiten, der insbesondere mit der Königswürde alles erreicht habe, was  erstrebenswert im Schützenverein sei. Lauscher  habe stets sehr engen Kontakt zu seiner eigenen Unterabteilung gehalten und  sei bereit gewesen, Verantwortung zu übernehmen. Der Verein müsse ihn aber noch nicht ganz missen, da er  weiter als Hauptmann  tätig sei. Neu für Lauscher im ersten Wahlgang in den siebenköpfigen Vorstand gewählt wurde Matthias Hölzen. Der 48-jährige städtische Angestellte ist Mitglied des zweiten Zuges und Verantwortlicher  für das Kinderschützenfest. Als Vorstandsmitglied bestätigt wurde im zweiten Wahlgang Willi Siemer.

Mit großer Mehrheit billigten die Mitglieder einen Antrag der Schießabteilung, die eine neue elektronische Meyton-Anlage für den Luftgewehr-Stand für rund 15000 Euro beantragt hatte. Der Verein selbst muss gut 5000 Euro aufbringen.  Fast 5000 Euro kommt aus städtischen Vereins-Fördergeldern, 2400 Euro steuert der gemeinnützige Schießsport-Förderverein bei, 1000 Euro geben die Aktiven selbst, hinzu kommen eine Spende einer Bank  und Mittel des Stadtjugendrings.

Der Schützenfest-Montag werde in die Vereins-Geschichte eingehen, war sich  Präsident Willen in seinem Bericht sicher. Denn mit neun Königsbewerbern sei es gelungen, „den Vogel abzuschießen“. Hatte es in den vergangenen Jahren nur wenige Bewerber  gegeben, so seien es in diesem Jahr gleich neun Kandidaten gewesen,  War bisher Löningen in der Stadtgemeinde in der Regel auf dem letzten Platz, so hätten die neun den Verein gleich an die Spitze katapultiert. Er hoffe, dass nach all den Reformen und Entlastungen jetzt eine Trendwende eingeleitet worden sei. Die könne er leider bei den Kindern nicht erkennen. Bei einer Bewerberzahl um zehn und weiteren Problemen bei der Organisation des Festzeltes stelle sich die Frage, ob auf Dauer noch ein eigenes Kinderschützenfest  möglich sei, oder es mehr Sinn mache, es in das große Fest zu integrieren.

Als erfreuliche Entwicklung wertete er den nahtlosen Übergang im Fertigen der Königsadler. Das neue Adlermacher-Team  aus Tischlermeister Stefan Koch und Oliver Eick, unterstützt von Franz-Josef Stegemann und Matthias Hölzen,  habe mit dem Kinder- und dem Jugend-Adler hervorragende Arbeiten abgeliefert  und auch beim  Lockern der Adler einen guten Job erfüllt, so Willen.

Geehrt: Auf dem Jahrestreffen wurden Josef Breher, Manfred Drescher, Egon Haßdenteufel, Ludger Zahn und Hans-Günter Winkler für 50-jährige Treue ausgezeichnet. 40 Jahre gehören Herbert Deeken, Dieter Flatken, Thomas Kordes und Günter Albers dem Verein an. Acht Schützen wurde für 25-jährige Mitgliedschaft geehrt. Foto: Willi Siemer