Offiziere wollen eigenes Vorschlagsrecht

Nach einer längeren kontroversen Diskussion auf der Generalversammlung ist der Vorstand  des Schützenvereins beauftragt worden, eine  Kommission einzuberufen, die Vorschläge für die Änderung der Satzung, vor allem in der Frage des Vorschlagsrechts für leitende Funktionen im Offizierskorps wie Oberst, Hauptmann und Funktionsträger, erarbeitet. Bisher  sehen die Statuten im Paragrafen elf vor, dass der Vorstand Kandidaten nominiert, die dann  von den Offizieren akzeptiert oder abgelehnt werden können. Die Offiziere wollen bei  den wichtigen Funktionen aber mit- entscheiden, indem sie ebenfalls das Recht erhalten, in der Offiziersversammlung  eigene Bewerber zu benennen. Auf einer Versammlung hatten rund 50 von ihnen vor einigen Wochen einen Antrag  an die Generalversammlung befürwortet, der  eine entsprechende Satzungsänderung bis zum Schützenfest 2019 vorsieht. Den Antrag hatten die vier Zugführer und der leitende Schießoffizier als Versammlungsleiter weitergeleitet. Da sie aber die für eine Änderung vorgegebene Frist, die eigens in  der Einladung aufgeführt werden muss, nicht  beachtet hatten, konnte  auf dem Jahrestreffen darüber nicht entschieden werden. Präsident Marcus Willen sagte auch ohne formelle Abstimmung in diesem Punkt zu, dass sich Vorstand und erweiterter Vorstand mit dieser Frage befassen und eine  Kommission einberufen werden.

Mit „Standing Ovations“ verabschiedeten die Mitglieder Karl-Heinz Lauscher aus dem dritten Zug, der aus Altersgründen nach insgesamt zwölf Jahren im Führungsgremium nicht erneut wieder kandidierte. Willen dankte ihm für sein vieljähriges Engagement. Es sei immer eine große Freude, mit Lauscher zusammenzuarbeiten, der insbesondere mit der Königswürde alles erreicht habe, was  erstrebenswert im Schützenverein sei. Lauscher  habe stets sehr engen Kontakt zu seiner eigenen Unterabteilung gehalten und  sei bereit gewesen, Verantwortung zu übernehmen. Der Verein müsse ihn aber noch nicht ganz missen, da er  weiter als Hauptmann  tätig sei. Neu für Lauscher im ersten Wahlgang in den siebenköpfigen Vorstand gewählt wurde Matthias Hölzen. Der 48-jährige städtische Angestellte ist Mitglied des zweiten Zuges und Verantwortlicher  für das Kinderschützenfest. Als Vorstandsmitglied bestätigt wurde im zweiten Wahlgang Willi Siemer.

Mit großer Mehrheit billigten die Mitglieder einen Antrag der Schießabteilung, die eine neue elektronische Meyton-Anlage für den Luftgewehr-Stand für rund 15000 Euro beantragt hatte. Der Verein selbst muss gut 5000 Euro aufbringen.  Fast 5000 Euro kommt aus städtischen Vereins-Fördergeldern, 2400 Euro steuert der gemeinnützige Schießsport-Förderverein bei, 1000 Euro geben die Aktiven selbst, hinzu kommen eine Spende einer Bank  und Mittel des Stadtjugendrings.

Der Schützenfest-Montag werde in die Vereins-Geschichte eingehen, war sich  Präsident Willen in seinem Bericht sicher. Denn mit neun Königsbewerbern sei es gelungen, „den Vogel abzuschießen“. Hatte es in den vergangenen Jahren nur wenige Bewerber  gegeben, so seien es in diesem Jahr gleich neun Kandidaten gewesen,  War bisher Löningen in der Stadtgemeinde in der Regel auf dem letzten Platz, so hätten die neun den Verein gleich an die Spitze katapultiert. Er hoffe, dass nach all den Reformen und Entlastungen jetzt eine Trendwende eingeleitet worden sei. Die könne er leider bei den Kindern nicht erkennen. Bei einer Bewerberzahl um zehn und weiteren Problemen bei der Organisation des Festzeltes stelle sich die Frage, ob auf Dauer noch ein eigenes Kinderschützenfest  möglich sei, oder es mehr Sinn mache, es in das große Fest zu integrieren.

Als erfreuliche Entwicklung wertete er den nahtlosen Übergang im Fertigen der Königsadler. Das neue Adlermacher-Team  aus Tischlermeister Stefan Koch und Oliver Eick, unterstützt von Franz-Josef Stegemann und Matthias Hölzen,  habe mit dem Kinder- und dem Jugend-Adler hervorragende Arbeiten abgeliefert  und auch beim  Lockern der Adler einen guten Job erfüllt, so Willen.

Geehrt: Auf dem Jahrestreffen wurden Josef Breher, Manfred Drescher, Egon Haßdenteufel, Ludger Zahn und Hans-Günter Winkler für 50-jährige Treue ausgezeichnet. 40 Jahre gehören Herbert Deeken, Dieter Flatken, Thomas Kordes und Günter Albers dem Verein an. Acht Schützen wurde für 25-jährige Mitgliedschaft geehrt. Foto: Willi Siemer

Jens Richter neu im Zug-Vorstand

Einstimmig haben die Offiziere des zweiten Zugs des Löninger Schützenvereins Jens Richter (2.v.re.) zum neuen stellvertretenden Zugführer gewählt. Er ist Nachfolger von Dieter Ostermann (li.), der sich nicht  wieder zur Wahl gestellt hatte. Seine Verdienste würdigten die Offiziere mit der Wahl zum Ehren-Stellvertreter. Zum Führungsteam gehören neben Zugführer Christian Kattke (3.v.re.), Geschäftsführer Michael Ahrens (re.) und Schriftführer Tobias Aselage.

Jahrestreffen des zweiten Zugs

Die Mitglieder und die Offiziere treffen sich am Samstag, 8. September im Zuglokal „Cappuccino“ in der Fußgängerzone zu ihrem Jahrestreffen. Wichtigstes Thema der Versammlung der Mitglieder ab 20 Uhr  ist neben den Rechenschaftsberichten die Diskussion über die Zukunft des Zuglokals, da das Gebäude nach Angaben der Zugwirtin in absehbarer Zeit abgerissen werden soll. Bereits um 19 Uhr kommen die Offiziere und Vorstandsmitglieder zusammen. Nach dem Rücktritt des stellvertretenden Zugführers Dieter Ostermann, der die Aufgabe 15 Jahre  übernommen hat,  steht die Wahl eines neuen Stellvertreters von Zugführer Christian Kattke an.

„Revolution“ beim Löninger Schützenfest

Neuer Rekord: Neun Bewerber schießen auf den Adler / Hartmut Schrand vom 1. Zug ist neuer Schützenkönig

Schönes Wetter scheinen die Löninger fest gebucht zu haben, jetzt passte auch die erfreulich hohe Anzahl der Bewerber auf den Königsthron. Hunderte Zuschauer waren Zeugen des Wettschießens.

Löningen. „Das hatten wir seit fast 20 Jahren nicht mehr“, meinte einer der Schützen staunend. „Eine Revolution ist das“, freute sich einer der Verantwortlichen. Gleich neun ernsthafte Bewerber standen nach dem letzten Lockern des Adlers um 14 Uhr noch vor dem Podest, um den Vogel von der Stange zu holen und neuer Schützenkönig von Löningen zu werden. Unter dem Raunen der vielen Zuschauer auf dem Stockkamp holte Rainer Rischkowski zunächst die rechte Hälfte des Adlers runter. Den finalen Schuss setzte dann aber Hartmut Schrand, der spontan die Hände vor das Gesicht schlug, bevor sich der Jubel Bahn brach.

Mit seiner Ehefrau Ute wagte die frisch gebackene Majestät – bisher unüblich – auf dem Weg zur Proklamation im Festzelt ein spontanes Tänzchen zu „Oh, wie ist das schön“. Auch sein Vorgänger, Hartmut Ostermann, und Frau Christina wurden mit auf die Tanzfläche gezogen. Da war der Ablauf des Programms bereits eine Stunde im Verzug. Der Stimmung tat das aber keine Abbruch, und der 53-jährige Diplom-Ingenieur, der langjähriger Fußballer beim VfL Löningen und momentan Jugendtrainer ist, genoss sichtlich die „Huldigungen“ seines Volkes.

Viele gute Treffer setzten dem Adler in den Runden vorher zu. Das Federtier hielt jedoch lange stand und wurde unter der fachmännischen Anleitung von Adlermacher Franz-Josef Hölzen gezielt gelockert, um das Abschießen zu beschleunigen.

Über die Adlerpreise freuen sich Maximilian Kroner (Krone, 4. Zug), Philipp Bürs (Zepter, 1. Zug), Rainer Rischkowsky (Reichsapfel, 1. Zug), Michael Markow (rechter Flügel, 2. Zug), Jan Dettmar (linker Flügel, 4. Zug) und Heidjer Schwegmann (Stoß, 1. Zug).

Den Königsthron bilden König Hartmut und Königin Ute Schrand sowie Carsten und Verana Witten-Tönnies, Olaf und Dana Burke, Matthias und Kerstin Richter und Thomas und Karin Osterkamp.

Schützen zollen dem WM-Endspiel Tribut

Die Löninger Schützen zollen am morgigen Sonntag dem  um 17 Uhr beginnenden Endspiel um die Fußball Weltmeisterschaft trotz der schmerzlich vermissten deutschen Teilnahme Tribut: Um rechtzeitig vor dem Anpfiff  den großen Festumzug und dem Einmarsch der Schützenkönige ins Festzelt abschließen zu können, haben die Verantwortlichen   alle wichtigen Termine um eine Stunde vorverlegt.

Das bedeutet, dass die Throngemeinschaften und Ehrengäste  nicht wie sonst traditionell um 15 Uhr, sondern bereits um 14 Uhr auf dem Löninger Marktplatz von hunderten Schaulustigen empfangen werden. Damit verschiebt sich auch  der weitere wichtige Termin im Vorfeld um eine Stunde: Die Schützen sammeln sich bereits um 13 Uhr  vor den Zuglokalen und dem Feuerwehrhaus an der Lindenallee.

Diese Entscheidung habe bereits im Vorfeld getroffen werden müssen, begründet Präsident Marcus Willen den geänderten Terminplan. Auch wenn  schon seit einigen Wochen leider klar sei, dass die Deutschen überhaupt nicht mit der Titelvergabe zu tun haben, lasse sich aus zwingenden organisatorischen Gründen wie dem Drucken der Plakate und Dienstpläne  der Zeitplan nicht noch einmal ändern.

Nach einigen Debatten im Vorstand sei aber entschieden worden, dass auf die eigentlich geplante große Leinwand im Festzelt  zum gemeinsamen Erleben des Endspiels verzichtet werde. Dafür gebe es mehrere Gründe, so müsse angesichts der Endspielgegner das Fest und die Feier vor allem für den Kinderthron im Mittelpunkt stehen. Beim Endspiel Kroatien  gegen Frankreich sei zudem  die Zahl der Festgäste, die das Spiel mit lautem Kommentar  gern verfolgen würden, sehr wahrscheinlich kleiner, als die Zshl der Besucher, die sich davon gestört fühlten.

„Mit den Überlegungen für die Leinwand wollten wir vor allem für den ja damals gar nicht so unwahrscheinlichen Fall der deutschen Teilnahme gerüstet sein“, begründet er die ursprüngliche Weichenstellung.

Schützenfest-Samstag: Das 421. Löninger Schützenfest beginnt heute um 20 Uhr mit dem Freibier und  der Musik der Bürgerkapelle. Ab 22 Uhr spielt die Spitzenband „Live Sensation“ zum Festball auf.

Schützenfest-Montag: Der wichtigste Festtag, der Schützenfestmontag,  beginnt für die Aktiven um 7 Uhr mit dem Schützenfrühstück in den vier Zuglokalen.

Um 8.30 Uhr versammelt sich die gesamte Kompanie auf dem alten Löninger Antreteplatz der Schützen, dem Gelbrink, um ein letztes Mal dem noch amtierenden Schützenkönig Hartmut Ostermann zuzujubeln.

Danach jedoch begleiten sie ihn auf dem Gang zu seinem Königsende, wenn sich die Schützen zum Marsch zum Stockkamp formieren,  wo um 10 Uhr das Königsschießen beginnt.

Das verspricht in diesem Jahr  wieder spannend und attraktiv zu werden, denn wenn die inzwischen geäußerten Aussagen  wahr sind, gibt es eine stattliche Anzahl von Bewerbern.

Am Nachmittag ab 16.30 Uhr sammeln sich die Schützen noch einmal vor den Zuglokalen, um 17.30 Uhr begrüßen sie den neuen Schützenkönig und begleiten ihn zum Festplatz Ab  20 Uhr  spielt die Kapelle „Live Sensation“ zum Tanz auf.