Löningen (ws). Fast einstimmig haben die Mitglieder des Löninger Schützenvereins auf der Generalversammlung im Centralhof dem Vorstand grünes Licht für die weiteren Planungen zur Sanierung der Schützenhalle auf dem Stockkamp gegeben. Präsident Franz-Josef Hölzen begründete die insgesamt mit fast 50000 Euro von ihm veranschlagten Kosten mit der dringenden Notwendigkeit, vor allem in die Toilettenanlagen sowie neue Fenster und Türen zu investieren. Der Verein hat gleichzeitig einen Antrag an die Stadt auf den 30-prozentigen Zuschuss nach den Förderrichtlinien gestellt. Darüber muss der neue Stadtrat in den Haushaltsberatungen für 2022 beraten und entscheiden. Dies ist, das wurde in den Diskussionen und Wortbeiträgen zu diesem Punkt deutlich, keine gewöhnliche Entscheidung, sondern eine mit weitreichenden Konsequenzen. Denn es gibt in dem von der Stadt in Auftrag gegebenen städtebaulichen Entwicklungskonzept den Vorschlag, den sich komplett in städtischem Besitz
befindlichen drei Hektar großen Stockkamp für innovative innerstädtische Wohnbauprojekte zu nutzen. Da gleichzeitig geplant ist, die Sportanlagen einschließlich Stadion mit Tribüne an der Ringstraße zu konzentrieren, würde das Gelände mit der Schützenhalle nur noch vom Schützenverein für sein Volksfest genutzt werden. Hölzen erläuterte, dass im Auftrag der Stadt ein Wertgutachten der Halle erstellt worden ist, das von knapp 180000 Euro Gebäude- und bis zu 80000 Euro sonstigem Wert ausgeht. Er schätzte die Kosten für eine etwa gleichwertige Schützenhalle auf eine Million Euro, das könne sich der Verein nicht leisten. Marcel Kramer warf die Frage auf, ob es sich angesichts der möglichen anderweitigen Nutzung des Geländes überhaupt noch lohne, in die Halle zu investieren? Der Antrag sei gestellt
worden, damit der Verein mit seinem Anliegen ernst genommen werde, erklärte Oberst Hartmut Ruthmann. Das bedeute noch nicht, dass der Verein das Geld auch ausgeben müsse. Er rief die Mitglieder dazu auf, alles zu tun, dass „unser Schützenfest auf dem Stockkamp bleibt. Wenn man es aus Löningen rausholt macht man das Fest kaputt“. Ähnlich äußerte sich Jörg Bremersmann: „Wenn wir da nicht mehr feiern, ist der Verein tot. Wir sollten investieren und da bleiben. Das nötigt den Rat, darüber nachzudenken, was er will“. Mit jeweils überzeugenden Voten bestätigten die Schützen die vier zur Wahl stehenden Vorstandsmitglieder. Das beste Ergebnis mit nur zwei Gegenstimmen erreichte Präsident Franz-Josef Hölzen. Er gehört dem Vorstand damit weiter an. Über die Ämtervergabe entscheidet
der Vorstand in seiner konstituierenden Sitzung. Normalerweise wird über jeweils zwei nach dreijähriger Amtszeit abgestimmt. Da aber die Versammlung 2020 nicht stattfinden konnte, musste das
jetzt nachgeholt werden. Um im Rhythmus zu bleiben, beträgt die Amtszeit von Franz-Josef Hölzen und Geschäftsführer Alf Pophanken nur zwei Jahre. Für drei Jahre gewählt wurden Matthias Hölzen und Willi Siemer. Der vom Geschäftsführer vorgestellte Kassenbericht für die vergangenen zwei Jahre war von Corona und seinen Folgen, vor allem den nicht veranstalteten Schützenfesten 2020 und auch
2019, geprägt. Trotz der weiteren laufenden Kosten vor allem für den Unterhalt der Halle konnte das Guthaben um ein paar tausend Euro gesteigert werden, was wichtig ist für diebevorstehenden zusätzlichen Ausgaben für das Jubiläumsfest zum 425-jährigen Bestehen 2022.