BUS. Jubiläumshöhepunkt: Zum 400. Bestehen des Löninger Schützenvereins von 1597 vor 24 Jahren fand die Feier mit über 3500 Teilnehmern aus 40 Gastvereinen und einem Dutzend Musikapellen in Rosemeyers Apfelgarten statt. Dier Empfang zum 425-jährgen Bestehen im kommenden Jahr findet im Stockkamp-Stadion statt. Foto: Willi Siemer
Vorstand sagt Löninger Volksfest für 2021 offiziell ab /Vorbereitungen für 425-Jahrfeier schon im vollen Gange
Löningen. Die Hoffnungen auf ein Schützenfest nach nur einem Jahr Abstinenz haben die Verantwortlichen des Löninger Schützenvereins auf ihrer jüngsten virtuellen Vorstandssitzung offiziell begraben. Das Löninger Volksfest im 424. Jahr des Bestehens des Vereins kann wie bisher alle anderen Feste in Löningen trotz des vergleichsweise späten Termins am dritten Wochenende im Juli nicht stattfinden, weil wegen der Folgen der Corona-Pandemie ein „normales und fröhliches Volksfest“ noch nicht stattfinden kann.
„Das ist sehr ärgerlich für den Verein, die Mitglieder und vor allem tausende Besucher aus der Stadtgemeinde, den eigens dafür anreisenden „Buten-Löningern“ und natürlich den vielen Gästen“, erklärt Präsident Franz-Josef Hölzen.
„Wir müssen jetzt alle Hoffnungen auf das kommende Jahr setzen“. Dann sollte mit ausreichend Impfstoff und genügend Zeit zum Impfen das Leben mit den Möglichkeiten sich zu treffen und gemeinsam zu feiern endlich wieder in den normalen Bahnen verlaufen“. Einziger kleiner, möglicher Lichtblick für die Schützen und ihre Gäste, doch noch 2021 zu feiern, sei der Schützenball Ende November. Auch müsse natürlich noch abgewartet werden, ob das öffentliche Leben dann schon wieder freigegeben sei, so Hölzen.
Noch nicht aufgeben will er auch die Hoffnung auf die beiden Generalversammlungen im Herbst, auf der zum einen Vorstandswahlen stattfinden müssen und zum anderen die Neufassung der Satzung abgeschlossen werden soll. Der Präsident kündigte an, dass die Mitgliedsbeiträge im Mai eingezogen werden. Auch ohne Schützenfest gebe es erhebliche regelmäßige Ausgaben wie die Versicherungen und der Unterhalt der Schützenhalle, zudem stehe das Jubiläumsfest vor der Tür mit erheblichen und vielen zusätzlichen Ausgaben.
Hölzen kann sich einen Bruch in der Löninger Schützenfesttradition durch die zweijährige Abstinenz nicht vorstellen. Das Volksfest sei tief in den Löninger Genen verwurzelt, das Fahne hissen, die Straßen schmücken und all die nachbarschaftlichen Treffen für die Könige, die Festbälle, der große Festumzug, das Königsschießen, die Feiern am Montag werde hoffentlich nahtlos weitergehen, so Hölzen.
Er dankte den drei bis zu ihrer höchstwahrscheinlichen Ablösung im kommenden Jahr dann drei Jahre amtierenden Schützenkönige Rainer Rischkowski mit Linda Beelmann. Kinderkönig Tom Breher und Amelie Abeln sowie Jugendkönig Johann Willen für die unvorhergesehen lange „Amtszeit.“
Wichtigstes Thema der jüngsten und auch der Vorstandstreffen zuvor sind die Vorbereitungen des Vereinsjubiläums im kommenden Jahr. Dann kann der Traditionsvereins auf eine nachweislich 425-jährige Geschichte zurückblicken.
Volksfest: Der Wettbewerb im Adlerschießen um die Königswürde ist neben den Festumzügen mit tausenden Besuchern die Attraktion des Löninger Schützenfestes.
Wie in Wildeshausen oder Quakenbrück ist das Löninger Schützenwesen aus den Übungen der wehrfähigen Männer hervorgegangen, die die Aufgabe hatten, ihre Orte gegen Überfälle zu schützen. Aus dem jährlichen Schießwettbewerben auf dem auf einer Stange angebrachten Papagoy (Papagei) entstand das Schützenfest. Die älteste Königsplakette des Gerlactus von Ekel trägt die Jahreszahl 1597. Der Verein ist noch deutlich älter, denn es existierten mehr als ein dutzend Plaketten ohne Jahreszahl, die wegen der anschließenden Datierung aller Plaketten älter sein müssen.
Den groben Rahmen ihrer Jubiläumsfeierlichkeiten hat der Vorstand bereits festgelegt. Die viertägigen Veranstaltungen am 15., 16., 17. und 18 Juli orientieren sich am erfolgreichen Fest zum 400-jährigen Bestehen. Zentraler Unterschied ist der Festplatz: Fand die zentrale Feier mit den mehr als 3500 Gästen und Musikern 1997 noch in Rosemeyers Apfelgarten statt, so hat sich der Vorstand nach der Idee von Oberst Hartmut Ruthmann entschlossen, die Jubiläumsfeier mit den Ansprachen im Stockkamp-Stadion zu veranstalten.
Wegen der Nachbarschaft zum Festzelt und zur Schützenhalle sei das Bereitstellen der notwendigen Infrastruktur ungleich einfacher., so Ruthmann. Nach dem Festmarsch mit den Musikkappellen und mehr als 20 Gastvereinen aus dem Alten Amt Löningen, aus Wildeshausen, Quakenbrück, Cloppenburg und Wittenburg beginnt auf dem Festplatz das Kaiserschießen der ehemaligen Schützenkönige. Das Interesse ist groß, viele ehemalige Majestäten haben schon den Willen bekundet, sich diesen prestigeträchtigen Titel holen zu wollen.
Zum Auftakt der 425-Jahr-Feiern am Freitag ist ein großer Zapfenstreich geplant mit anschließendem Mitgliederabend.
Mitten in den Vorbereitungen befindet sich das Team, unter Leitung des Vize-Präsidenten, das die Aufgabe übernommen hat, eine Jubiläumschronik zu erstellen und schreiben.
Präsident Franz-Josef Hölzen
Willi Siemer
Münsterländische Tageszeitung